ESSKULTUR IN THAILAND
Thais ist es nicht sehr wichtig, ob das Essen warm oder kalt ist, gegessen wird es auf jeden Fall. Sie essen gerne auf dem Boden in einem Kreis.
Ein typisches Familienessen: Alle Gerichte kommen zusammen gleichzeitig. In der Mitte wird das Essen serviert. Zum Beispiel wird die Suppe in einer eigenen Schüssel gereicht, die übrigen Speise sind für alle gemeinsam erreichbar. Jeder nimmt sich einen oder zwei Löffel von dem, was er mag und mischt es mit Reis auf seinem eigenen Teler. Gegessen wird mit Löffel und Gabel, Messer brauchen Thais nicht, da das Essen mundgerecht zubereitet wird.
GEWÜRZE UND KRÄUTER
Verschiedene Arten von frischen und getrockneten Chilischoten, wie zum Beispiel die kleine Phrik Khi Nu (พริกขีห้ นู – [prík-kî-nǔ], wörtlich Mäusekot-Chili, Capsi- cum frutescens), oder die etwas größeren „himmelweisenden Chili“ (Thai: พริกชีฟ้ า – [prík í fá], Capsicum annuum), von den Portugiesen im 16. Jahrhundert aus Südamerika eingeführt.
Ingwer (ขิง – [kǐ]) – Galgantwurzel (ข่า – [kâ]) – Chinesischer Ingwer (กระชาย – [krà-ai]) – Zitronengras (ตะไคร้ – [tàkrai])
Knoblauch (กระเทียม – [kràtiam]) – Koriander (ผักชี – [pàk-i]) (das Aussehen der Blätter entspricht etwa der Petersilie in der europäischen Küche), von dem sowohl die Wurzeln (zum Beispiel im แกงเขียวหวาน – [kæ-kǐo-wǎn]), als auch die Blätter und die Samen verwendet werden. – Dill (ผักชีอีสาน – phak chi isan), vor allem in der regionalen Küche Nordost-Thailands verwendet.
Basilikum – In der Thai-Küche verwendet man insgesamt drei verschiedene Arten von Basilikum, in Thailand Horapa genannt: „süßes Basilikum“ (ใบโหระพา – [bai-hǒrápa], Ocimum basilicum), das eng verwandt mit dem in Europa bekannten Basilikum (ebenfalls Ocimum basilicum), allerdings wesentlich geschmacksin- tensiver ist; „Zitronenbasilikum“ (ใบแมงลัก – [bai-mæ-lák], Ocimum citriodorum) und „Indisches Basilikum“ (ใบกะเพรา – [bai-kà-prao], Ocimum tenuiflorum) Limettenblätter (ใบมะกรูด − [bai-má-krùt]) geben den Gerichten einen zitronigen Geschmack, sie tragen allerdings nicht zur Säuerung bei.Fischsauce (น้ําาปลา – [nám-pla]) wird in fast jedem thailändischen Gericht verwendet; hergestellt wird sie aus Sardellen, Wasser und Salz. Reines Salz wird zum Würzen nur selten verwendet, im Allgemeinen wird es durch Fischsauce ersetzt.
Tamarinde (มะขาม – [má-kǎm]) gibt den Gerichten eine leichte säuerliche Würze.
GERICHTE
Gaeng (แกง – [kæ]): Weltberühmt sind auch einige Gerichte der Thailändischen Küche aus der Gruppe der „Gaeng“, die gemeinhin als „Curry“ bezeichnet wer- den. In Thailand ist Curry-Pulver, wie es in Europa verbreitet ist, zwar nicht unbekannt, aber es wird nur in einigen Gerichten, wie ปูผัดผงกะหรี่ ([pu-pàt-po-kàrì]
– Gebratene Krabben mit Curry-Pulver und Ei), verwendet. Es gibt nur wenige thailändische Gerichte, die „Kari“ im Namen tragen: zum Beispiel แกงกะหรี่ไก่ ([kæ-kàrì-kài]), meist als „Gelbes Hühner-Curry“ übersetzt. Thailändischen Gaeng-Gerichte ähneln indischen Currys, sie sind Eintöpfen mit viel Flüssigkeit oder Suppen (zum Beispiel แกงจืด – ([kæ-t], wörtlich „Geschmacklose Suppe“) vergleichbar. Weitere Gaeng-Gerichte enthalten viele Chilies, wie Kaeng Phet (แกงเผ็ด, [kæ-pèt], wörtlich „Scharfe Suppe“, im Westen als „Rotes Curry“ bekannt). Die Grundzutaten dieser Gerichte werden als Pasten zubereitet, in denen beispiels- weise Wurzeln, frische Blätter und frische Chilischoten mit Garnelenpaste so lange im Mörser gestampft werden, bis sie zu einer homogenen, dicken Masse geworden sind.
Som Tam (ส้มตําา) ist ein besonders im Isaan beliebtes Gericht. Das Mischgemüse besteht aus klein gehackten grünen (unreifen) Papayas, Zwiebeln, Tomaten, Limone, Lang-Bohnen, gerösteten Erdnüssen, Salz, Palmzucker und Chilischoten, gewürzt mit Fischsauce. Es wird meistens sehr scharf gegessen.Tom Yam (ต้มยําา) ist wohl eines der bekanntesten Gerichte Thailands. Diese würzige, sauer-scharfe Suppe wird mit Fischsauce, Schalotten, Zitronengras, Limonensaft, Galangal, Tamarinde und vielen Chilies gewürzt. Sie wird traditionell zu Reis mit verschiedenen Einlagen, wie Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten serviert. Durch den Einfluss von außen kam eine Reihe neuer Produkte in der thailändischen Küche zur Anwendung, wobei einige Zutaten durch einheimische Produkte ersetzt wurden. So wird in Thailand beispielsweise Kokosöl statt Butterfett eingesetzt und Zitronengras bzw. einheimische Gewürzmischungen ersetzen andere Gewürze.